Eishockey: Beim HC Ajoie spricht man auch mal makedonisch in der Kabine

Weltweit gibt es etliche Eishockeyspieler die eine makedonische Abstammung haben, in Europa sind es allerdings wesentlich weniger. Aber ein Verein in der französischen Schweiz hat gleich zwei davon in ihren Reihen, die professionell dem Puck hinterher jagen: Anton Ranov und Kristijan Suleski.



Der Verein nennt sich HC Ajoie und ist in Pruntrut beheimatet. Anton wechselte zu Saisonbeginn zum aktuellen Meister der zweiten Schweizer Liga NLB, Kristijan kam später hinzu vom EHC Biel auf Leihbasis, dort durchlief er sämtliche Jahrgänge und war auch Kapitän der Junioren. Beide sind noch jung (22 und 19 Jahre) und haben mit Sicherheit noch eine große Karriere vor sich.

Beide haben Wurzeln in Makedonien, Anton in Skopje und Kristijan in der Region von Struga. Es ist das erste mal das beide in dem selben Verein spielen. Als Kristijan zum HC Ajoie wechselte, wurde er im ersten Interview des Vereins gefragt, ob es eine besondere Verbindung ist mit dem Background aus dem gleichen Land.


"Wir verstehen uns sehr gut, wir sprechen auch manchmal Makedonisch. Ich wusste nicht, dass es andere Spieler (in der Schweiz) aus Makedonien gibt. Also am Anfang war es sehr lustig, anschließend haben wir uns besser kennen gelernt. Wir und unsere Eltern müssen zugeben das es unsere Freundschaft stärkt."

Der HC Ajoie ist sowas wie das Zugpferd im Kanton Jura, die altehrwürdige Halle in Pruntrut (franz. Porrentruy) ist bei Heimspielen immer voll gepackt. Gerade im Moment spielen die Schwarzhemden die Play Offs in der zweiten Schweizer Liga, nach der ersten Best of Seven Serie konnten sie in das Halbfinale einziehen. Anton dürfte besonders motiviert sein, der Gegner ist sein letztjähriger Verein Langenthal und nach der Vorrunde zudem erster der Tabelle.


Einsatz für Makedonien undenkbar
Das die zwei Kufencracks einmal ein makedonisches Nationaldress tragen könnten, ist eigentlich fast undenkbar. Zumindest im Eishockey, strenge Regeln seitens des Weltverbands und der noch momentane Entwicklungsstatus im makedonischen Eishockey machen die Chancen ziemlich zunichte. Beide haben auch Einsätze für Schweizer Jugendnationalmannschaften vorzuweisen und haben mit Sicherheit auch dort noch Perspektiven.

Seitens des makedonischen Verbandes hofft man trotzdem beide (früher oder später) verpflichten zu können, für das Inline Hockey Nationalteam - das Hockey mit Inline Skatern in der Eisfreien Zeit. In diesem Wettbewerb sind die Regeln deutlich entgegenkommender und Doppelstaatsbürger haben die Möglichkeit auf Eis und Inline für zwei verschiedene Nationen zu spielen.
In dieser Disziplin spielt Makedonien seit 2011 WM Qualifikationen, mit immer aufsteigender Tendenz. Mittlerweile ist das Rot-Gelbe Team unter den Top 25 der Welt, dank der ersten erfolgreichen WM Quali 2016 (siehe HIER).

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